Freitag, 05 September 2025 15:03

The Excellence of Whisky

The Excellence of Whisky

Bereits im Jahrbuch 2024 des Whisky Guide Deutschland gab es einen Artikel mit dem Titel „The Excellence of Whisky“. Er spürte dem Phänomen der so einzigartigen Liebhaberei nach, die wir vom Whisky kennen. Darin hatte ich dargelegt, wie mir eher „en passant“ und durch eine ganze Reihe von Zufällen plötzlich diese besagte Wendung einfiel, um damit auf den Begriff zu bringen, was wir sonst nur staunend zur Kenntnis nehmen können. Denn man reibt sich doch öfter mal die Augen, wenn man sich wieder einmal klar macht, mit welch einer großen Hingabe und Passion diese Faszination Whisky hier wie dort gelebt wird. Und die spannende Frage dahinter ist: Von wem geht das denn nun aus? Von den Menschen? Oder vom Whisky? Und die Antwort, die mir am nächsten Tag bei der Morgentoilette nach einem recht denkwürdigen Abend bei Freunden zusprang, war ja der Satz: „Whisky ist größer als wir“. Und genau darum geht es bei „The Excellence of Whisky“.

Whisky ist größer als wir

Mich hatte an diesem Abend ein langjähriger Weggefährte meines journalistischen Tuns unnachgiebig mit der Frage gelöchert, warum das Getränk Whisky einen nochmals ganz anderen Zuspruch als jede andere Spirituose dieser Welt auslöst, und im Grunde zuckte ich nur mit den Schultern, dass wir dieses Phänomen nur so nehmen können wie es ist. Richtig erklären ließe sich das wohl nicht, so mein Tenor. Und dann kam plötzlich diese unerwartete Eingebung: „Whisky ist größer als wir.“ Das ist und bleibt – auch mit solch einer Wendung – ein Phänomen. Aber dieser Satz eröffnet uns mit seiner Kernbotschaft, dass wir bei unserer Faszination für den Whisky bereit sind, uns ihm unterzuordnen, wichtige Spuren. Und diese kulminieren für mich in meiner Rede von der „The Excellence of Whisky“. Ob diese Exzellenz bloß unsere eigene Zuschreibung ist oder dem Whisky selbst innewohnt, kann man von mir aus getrost vernachlässigen. Who cares! Wichtig ist allein das ureigene  Phänomen, dass wir auf den Whisky so schauen, dass seine Zugkraft nicht von uns ausgeht, sondern von ihm. Er beschert uns derartig besondere Momente, dass wir bereits sind, uns ihm ganz und gar und mit Haut und Haaren zu verschreiben. Das muss dann schon von ganz eigener Exzellenz sein, oder etwa nicht?

Hingabe & ureigene Exzellenz

Ich halte jedenfalls diese Überlegungen für durch und durch plausibel. Und ich meine auch, dass wir viele Indizien finden können für dieses Phänomen des Aufschauens beim Whisky.  Und damit auch auf den daraus dann resultierenden Akt der Hingabe, die man, wenn man denn so will, auch als eine Form des sich Unterwerfens beschreiben könnte. Der aufgeklärte Kopf moderner Prägung wird über eine solche Zuspitzung eher die Nase rümpfen. Aber es enthält dennoch etwas Gutes. Denn all die, die wir mit ihrem Tun im Guide präsentieren und würdigen, sind von genau dieser Strickart. Sie bringen dieses Besondere des Whiskys durch ihr aufopferungsvolles Engagement zum Vorschein. Ich könnte mir keinen besseren Namen bzw. Titel für einen Award denken, der die Besten der Besten dieses Buches auszeichnet. Es geht um diese ureigene Exzellenz, die sie durch ihr Tun und ihre Adressen verkörpern. Dafür sind sie die Botschafter.

Individuell. Einzigartig. Unvergleichlich.

Und wenn man genau hinschaut, wird man sich meines Erachtens diesen Einsichten stellen müssen: Diese Form von Hingabe ist immer von den Menschen geprägt, die sie leben. Das lässt sich nicht über einen Leisten schlagen. Sie zeigt sich immer höchst individuell und ist schon allein deswegen einzigartig, wenngleich wir mit dieser Einzigartigkeit immer auch das Herausgehobene und Besondere denken. Unsere vorgestellten Adressen und Empfehlungen besitzen allein von daher schon immer etwas ganz Eigenes und schier Unvergleichliches. Das ganz Eigene zeichnet sie sogar aus. Und um sie darin direkt erleben und erfahren zu können, dafür legen wir sie unseren Leserinnen und Lesern so nahe.

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